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Autobank AG beschließt sukzessive Neuausrichtung der Bank

Autobank AG beschließt sukzessive Neuausrichtung der Bank
Utl.: Vom Retailfinanzierer zum Refinanzierer von Corporates

Wien (OTS) - „Die Autobank AG hat heute beschlossen ihre Geschäftstätigkeit neu auszurichten und wird sich ab sofort verstärkt auf die Refinanzierung von deutschen Leasinggesellschaften konzentrieren“, berichtet Christian Sassmann, Vorstand für die Bereiche Regulatorik und Organisationsentwicklung der AutoBank AG.

Corporate statt Retail
„Durch die geplanten Maßnahmen sollen die cost-income-ratio sowie die Eigenmittelquoten der Autobank mittelfristig deutlich verbessert werden, da kostenintensive Geschäftsfelder zu Gunsten weniger aufwändiger Banktätigkeiten aufgegeben werden“, erläutert Markus Beuchert, Finanzvorstand, die heute beschlossene Neuausrichtung. Für das laufende Jahr ist jedoch auf Grund der beschlossenen Umstrukturierungsmaßnahmen ein Verlust zu erwarten.

Auf den ersten Blick verändert die AutoBank AG mit dem heutigen Beschluss ihr Geschäftsmodell komplett. Auf den zweiten Blick sieht man, dass sich das Unternehmen auch in Zukunft im bekannten Umfeld der Leasingfinanzierung bewegen wird. Was wegfällt ist der Kontakt zum Endkunden. Die AutoBank AG wird somit vom Retailfinanzierer zum Refinanzierer von Corporates.

Warum Neuausrichtung? – Markt verändert sich!
Die Veränderung bei den Retail-Kreditfinanzierungen kommt schleichend, ist aber am deutschen Markt, auf dem die AutoBank ebenfalls aktiv ist, bereits in Gange bzw. schon passiert und ist nun auch in Österreich immer deutlicher spürbar. „Unsere Erfahrungen werden auch durch Studien belegt. Das internationale Strategieberatungsunternehmen Oliver Wyman geht laut Berechnungen zum Automobilvertrieb 2025 davon aus, dass der Anteil der über traditionelle Händler abgewickelten Autokäufe von heute 70 % auf nur mehr 50 % zurückgehen wird“, ergänzt Christian Sassmann.

„Der Trend zum Leasing ist in den Märkten sehr nachhaltig erkennbar. Daher haben wir uns heute, in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, dazu entschlossen, unser Haus sukzessive neu auszurichten, um die Chancen der Refinanzierung von Leasinggesellschaften künftig vorrangig zu nützen“, erklärt Christian Sassmann die Entscheidung.

Marktpotenzial nach Neuausrichtung
Der Leasingmarkt in Deutschland ist seit Jahren ein sehr konstanter mit moderatem Wachstum und zudem anders aufgebaut als in Österreich. „Am deutschen Markt gibt es deutlich weniger Bankentöchter und viel mehr regionale und mittelständische Leasinggesellschaften, die sich am freien Markt refinanzieren müssen. Wir finden also einen Markt vor, in dem wir mit unserer Neuausrichtung erfolgreich reüssieren können“, beschreibt Gerhard Dangel, Vertriebsvorstands der AutoBank AG, das Marktpotenzial.

Deutsche Leasingunternehmen generieren ein Leasingvolumens von Mobilien im Umfang von etwa 60 Mrd. Euro pro Jahr. „Zwölf Mrd. Euro des Leasingvolumens von Mobilien werden von mittelständigen Leasinggesellschaften, die sich am freien Markt refinanzieren, generiert. Und genau die wollen wir mittelfristig betreuen. Die Rahmenhöhe je Unternehmen soll bei maximal acht Mio. Euro liegen. Ein Teil der Neuausrichtung wird der Ausbau der Refinanzierung der eigenen Beteiligungen der AutoBank AG sein“, so Gerhard Dangel

Sparprodukte unbetroffen
Nicht von der Neuausrichtung betroffen sind die Sparprodukte der AutoBank AG. Das täglich fällige Tagesgeldkonto bleibt ebenso aufrecht wie Festgeldeinlagen für sechs bis 48 Monate. „Unsere Sparer sollen Hauptprofiteure unserer Neuausrichtung sein, da durch eine steigende Eigenkapitalquote auch deren Geld noch sicherer bei der AutoBank angelegt sein wird“, so Markus Beuchert.

Personalabbau bedauerliche Folge der Neuausrichtung
Mit der Einstellung der Geschäftsfelder Retailkredit- und Händlerfinanzierung wird auch ein bedauerlicher Personalabbau einhergehen. Die Autobank AG wird dementsprechend mit heutigem Tage mehr als 20 Mitarbeiter, dies entspricht rund einem Viertel der Belegschaft, zur Kündigung beim AMS anmelden. Der Vorstand hat in diesem Zusammenhang einen Sozialplan beschlossen.

Was sich ändert – was bleibt
•    Der Geschäftsbereich Retail-Kreditfinanzierungen wird zeitnah – mit 30. April 2019 – ersatzlos eingestellt.
•    Das Geschäftsfeld Händlerbestandsfinanzierungen wird in den kommenden Monaten sukzessive abreifen. Eine selektive Finanzierung von Unternehmen ist in der künftigen Mittelfristplanung vorgesehen.
•    Das bestehende Portfolio an Retail-Kreditfinanzierungen wird entsprechend den Laufzeiten der Finanzierungen sukzessive innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre auslaufen.
•    Bestehende Finanzierungskunden werden innerhalb der vereinbarten Laufzeiten selbstverständlich weiterhin wie gewohnt serviciert.
•    Retail-Leasing-Finanzierungen werden wie bisher von unseren Leasing Partnern angeboten.
•    Sparprodukte (Tagesgeld und Festgeld) sind von der Neuausrichtung nicht betroffen.