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AutoBank AG veröffentlicht Q2 Bericht

Die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells konnte mit Ende des ersten Quartals 2020 nur noch verzögert stattfinden. Grund dafür war das stark negative Ergebnis des Geschäftsjahres 2019, wodurch das regulatorische Kapital zunehmend verringert wurde und dadurch die Akquisitionstätigkeiten nicht im geplanten Volumen durchgeführt werden konnten. Auch bereits in Abschluss befindliche Kontrakte haben dadurch im ersten Halbjahr 2020 verzögert, wodurch die gestartete Ausrollung des neuen Geschäftsmodells im Berichtszeitraum nicht in budgetiertem Ausmaß umgesetzt werden konnte.

Veränderungsprozess strukturiert vorangetrieben

Im ersten Halbjahr 2020 haben wir daher den Restrukturierungsprozess verstärkt vorangetrieben. Der Produktimplementierungsprozess für das neue Produktportfolio, die Refinanzierung von deutschen Leasingunternehmen, wurde auf den Weg gebracht und somit die Weichen für die Zukunft zu gestellt. Zusätzlich wurden die Vorbereitungsarbeiten für das zweite Kerngeschäftsfeld, die Forfaitierung gestartet.

Forfaitierung

Seit Jahresmitte 2020 wird das Geschäftsfeld Forfaitierung mit dem Ziel aufgebaut es ab dem Q2 2021 als zweites Kernportfolio verstärkt zu positionieren. Hauptzielgruppe für Forderungsankäufe sind deutsche Leasinggesellschaften. Die Forderungspakete sollen auf Basis von Einzel-Forderungskaufverträgen abgeschlossen werden, wodurch die AutoBank AG Anspruch auf die Bezahlung der laufenden Leasingraten durch die Leasingnehmer sowie Restwertforderungen erwirbt.

Stärkung der Kapitalbasis

Aktuell liegt unser Fokus auf der Stärkung der Kapitalbasis. Am 6.10.2020 haben zwei potenzielle strategische Investoren einen Letter of Intent unterzeichnet und damit offiziell ihre Absicht erklärt neue Aktien an der AutoBank AG erwerben zu wollen. Die Aktien sollen im Zuge von Barkapitalerhöhungen (genehmigtes Kapital), in mehreren Tranchen bis 2022 und unter Ausschluss des Bezugsrechtes der bestehenden Aktionäre neu begeben werden. Am 27.11.2020 wurde die AutoBank AG von einem möglichen Investor informiert, dass dieser den Prozess für den Erwerb einer Beteiligung nicht mehr weiterverfolgt. Die Gespräche werden nun mit dem ersten strategischen Investor fortgeführt. Zudem prüft die AutoBank AG aktuell, ob zusätzlich weitere Investoren angesprochen werden können.

Mit den geplanten Kapitalerhöhungen würde die CET1 Eigenmittelquote der Autobank AG erhöht und das regulatorische Kapital der Bank nachhaltig gestärkt werden. Die Ermächtigung für die geplante Kapitalerhöhung für Vorstand und Aufsichtsrat soll bei der am 30.11.2020 stattfindenden Hauptversammlung erteilt werden. Geplant ist eine Kapitalerhöhung von bis zu 50 Prozent des Grundkapitals.

Wesentliche Kennzahlen zum Halbjahr

Auf Grund der notwendigen Reduktion der Risikogewichteten Aktiva im Jahr 2020 und des damit einhergehenden deutlich reduzierten Forderungsvolumens sowie des weiterhin hohen Bestandes an freier Liquidität hat sich das Nettozinsergebnis deutlich reduziert. Dies wird bis zur Ausweitung des Geschäftsvolumens in den neuen Fokusbereichen bestehen bleiben. Der Nettozinsertrag reduzierte sich somit im Vergleich zur Vorjahresperiode und lag zum Halbjahr 2020 bei TEUR 1.079 (Q2/2019: TEUR 3.023). Wegen der hohen Überliquidität ist es seit 2019 ein Ziel der AutoBank AG das Einlagenvolumen sukzessive weiter abzubauen. So beliefen sich die Gesamteinlagen (Tagesgeld und Festgeld) zum 30.6.2020 auf EUR 296,63 Mio. (31.12.2019: 322,98 Mio.). 

Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit betrug zum Stichtag TEUR -2.338 (Q2/2019: TEUR -3.425). Die Bilanzsumme lag bei TEUR 322.619, die Gesamtkapitalquote bei 13,83 Prozent.

Nach Abschluss der geplanten Kapitalmaßnahmen liegt der Fokus in der ertragreichen Umsetzung der Erhöhung des Geschäftsvolumens in den Kerngeschäftsfeldern Refinanzierung von Leasinggesellschaften und Forfaitierung.